In inniger Umarmung

Voller ansteckender Leidenschaft spielte Witek Kornacki Klarinette und Saxophon, improvisierte, konnte jedoch die Noten auch kaum noch hörbar
ausklingen lassen.

Beim jiddischen Lied «Ich hab dich zuviel lieb . . .» und Libertango mit solistischen Leckerbissen von Felix Huber am Klavier, hielt es den Vollblutjazzer
nicht mehr auf seinen Hocker. Stehend impulsiv griff er in die Tasten, liess in spontaner Interaktion ausdrucksstark die Melodien geradezu explodieren.
Heiri Känzig gab ein variantenreiches Tempo vor, bei seinen perfekten Soli war er in fast inniger Umarmung mit seinem Kontrabass. Die Musiker waren
strahlend lebensfroh, wild, mystisch, fantasievoll, herzerfrischend, emotional aber auch melancholisch.

Gross ist die Spannbreite

Faszinierend der gleitende Wechsel von modernem Jazz hin zu melodiöser Klassik und sehr individueller Harmonik. Enorm gross die Spannbreite ihrer
Musikalität, achtsam ihre feinsinnige Kommunikation miteinander.
Sie spielten Stücke von Piazzolla, Jarrett und Pedersen, vor allem jedoch herrliche Eigenkompositionen von Felix Huber. Besinnlich gefühlvoll am Schluss
die beiden Zugaben «Believe, beleft, below» (Svensson) und «Rosemary's Baby» (Komeda).